standhaft
St. Annenkirche
Massig und kolossal empfängt einen St. Annen zu Annaberg-Buchholz – eine der schönsten und größten Hallenkirchen Sachsens. Mit ihren beeindruckenden Abmaßen von 65 Metern Länge und 40 Metern Breite, einem 78 Meter hohen Turm und 28 Meter hohem Kircheninnenraum ist sie das Wahrzeichen der Stadt und von allen Himmelsrichtungen aus gut sichtbar.
Das über 500 Jahre alte spätgotische Gotteshaus entstand in der wirtschaftlichen Blütezeit des 15. Jahrhunderts, nachdem reiche Silberfunde viele Menschen ins dicht bewaldete Erzgebirge lockten. Diesem Boom verdankend, konnten sich Kunst und Architektur ausgezeichnet entfalten, sodass bereits drei Jahre nach der Stadtgründung von 1496 der Grundstein für den Kirchenbau gelegt werden konnte. Finanziert wurde der Bau durch Ablassgelder und Spenden sowie durch den Bergbau. Die Kirche in ihrer Art war Vorreiter für weitere Kirchen in der Region wie dem Freiberger Dom, der St.-Marien-Kirche zu Marienberg und der St. Wolfgangskirche in Schneeberg.
Wenige Meter unterhalb der mächtigen Nordwestfront der St. Annenkirche, auf der unteren Hälfte der großen Kirchgasse, findet sich eine markante Stelle im Pflaster: In einem Rund aus grauen Steinen befindet sich ein großer roter sowie vier kleinere rote Pflastersteine – diese ergeben einen Kreuzstein. Wer kennt ihn, den roten Stein auf der Kirchgasse zu Annaberg und was hat es damit auf sich?
Der Sage nach hat es sich wie folgt zugetragen: „Ein Chorknabe stand auf der Galerie des Kirchturms und ward von einem Windstoß gefasst und herabgeworfen. Da aber sein Chormantel ihm als Fallschirm diente, so kam er glücklich und wohlbehalten auf die Erde. Dies sah ein Schieferdecker, und alsbald kam dem verwogenen Gesellen ein Lüsten an, dieselbe Fahrt, welche ihm lustig genug schien, auch zu versuchen. Er nahm also einen Mantel um, stieg auf den Turm und sprang herab. Aber wehe, der Mantel verwickelte sich, und kopfüber im jählingen Sturze schmetterte der tollkühne Schieferdecker auf das Pflaster. Wo er seinen blutigen Tod fand, setzte man zum Andenken an diese Begebenheit den roten Stein in das Pflaster.“
Allen Nachtschwärmern sei noch die Nachtwächter-Tour empfohlen: In Begleitung der beiden Nachtwächter auf der bis zu zweistündigen Tour ab dem Portal der St. Annenkirche durch die Altstadt hin zum Klosterkeller, erfährt man so manches interessante Detail, lustige Anekdote, Nachdenkliches und Eigenartiges zur Stadtgeschichte von Annaberg-Buchholz.
Hier geht´s lang:
Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an Google Maps weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.