(be-)rauschend

Blauenthaler Wasserfall

Seit mehr als 100 Jahren rauscht der Wasserfall bei Blauenthal im Erzgebirge über die imposanten Felsblöcke des Eibenstocker Granitmassivs und ergießt sich in die Große Bockau, welche kurz darauf in die Zwickauer Mulde mündet. Mit einer Fallhöhe von etwa 30 Metern ist er der größte Wasserfall Sachsens und damit einer der höchsten deutschen Wasserfälle außerhalb der Alpen. Dabei ist der Blauenthaler Wasserfall nicht natürlichen Ursprungs, sondern wird von einem Graben gespeist.

Mit der Besiedlung des sagenumwobenen „Miriquidis“, dem „Dunkel- bzw. Finsterwald“ durch fränkische Siedler um 1200 begann das El Dorado des erzgebirgischen Mittelalters. Die Siedler stießen auf leicht zu gewinnendes, silberhaltiges Erz. Der damit auch hier ausgelöste Bergbau-Boom trug technologische und wissenschaftliche Errungenschaften in die ganze Welt hinaus. Um 1530 wurde der Standort vom Blechhändler und -produzenten Andreas Blau gekauft, welcher ihn zu einem bedeutenden Hammerwerk ausbaute und der sich innerhalb der nächsten 300 Jahre zur bedeutendsten Weißblechfabrik im Erzgebirge entwickelte. So lang bis die Engländer mit der Erfindung der Dampfmaschine eine mächtigere und effizientere Energiequelle als die Wasserräder der Großen Bockau erfanden.

Nach dem Ersten Weltkrieg ließen die einstigen Besitzer der Wald- und Wiesenflächen und Betreiber der naheliegenden Holzschleiferei, die Familie Toelle, ein künstliches mit Natursteinen ausgemauertes Grabensystem anlegen. Das aus Bachläufen höhergelegener Regionen abgezweigte Wasser wurde bis an die Felsklippe herangeführt und nach circa drei Kilometern aus großer Höhe direkt auf die Turbinen der Holzschleiferei geleitet. Zusätzlich wollte die Familie Toelle als Eigentümer des „Parkhotels Forelle“ Ort und Umgebung für Touristen attraktiver gestalten und ihnen ein besonderes Erlebnis verschaffen. Damit kam ihnen die Idee, das Wasser auch an Sonn- und Feiertagen als touristische Attraktion über die Felsen stürzen zu lassen.

Seit der Einstellung des Schleifereibetriebs besteht der Wasserfall dauerhaft und hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Im Winter übt die gefrorene Kaskade einen ganz besonderen Reiz aus und wird gern zum Eisklettern genutzt.

In Kooperation mit der Volksbank Chemnitz eG

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